Du steckst fest, bist ratlos und fängst an zu brodeln. Du hast keine Ahnung, wo du bahnbrechende Erkenntnisse findest, wenn du sie am meisten brauchst.
Diese sind klassische Situationen, wo man Flow brauchen würde, um weiter zu kommen, denn schon ein einziges Flow-Erlebnis erhöht die Kreativität für mind. 24 Stunden um das Vierfache.
Das Buzzword ‚Flow‘ bevölkert Key Notes, an der Bar nach der Arbeit fliegt uns der Begriff um die Ohren. Führungskräfte und Mentaltrainer beschwören die Notwendigkeit der Mitarbeitermotivation.
Aber: Burn- und Boreout sind dennoch auf dem Vormarsch. Das Gesundheitswesen muss immer mehr ausscheidende Angestellte unter seine Fittiche nehmen. Zunehmend viele Menschen scheinen sich nicht mehr aufgehoben zu fühlen. Von Flow und Begeisterung im Betrieb hört man wenig.
Einige Vorzeigebetriebe, Hochleistungsteams und die Wissenschaft beweisen jedoch, dass sich jede Führungskraft, jeder Betrieb, jede Organisationseinheit, einfach, wenn möglich, alle, sich lieber schon heute als erst morgen für mehr Flow in ihrem Alltag einsetzen sollten.
Kennzeichen von FLOW-Erleben
Selflessness. Flow überwindet die Grenzen von Ich-basierter Angst, Neid, negativen Gefühlen und destruktivem Egoismus. Er schaltet den inneren Dialog, den ständigen Kommentar in uns, einfach aus.
Resultat ist: Innerer Friede, Überwindung der Subjekt-Objekt Wahrnehmung und damit schnellere Zugang zur Information. Selbstlosigkeit ist einer der stärksten Treiber für Glück. Ein Zustand dauerhafter Zufriedenheit und Fülle oder innerer Frieden.
Timelessness. Mangel an Zeit (time poverty) ist das andauernde Gefühl immer hinter etwas herzurennen. Wer Zeitlosigkeit erlebt, schaltet Teile des präfrontalen Kortexes (Stirnzone des Gehirns) aus, was Zugang zu schier unermesslichen Informationsmengen und Zusammenhängen erlaubt. „Wenn man sich seiner Umgebung im Jetzt voll gewärtig ist, verlängert das die Zeit, während der man mit dem Kopf über dem Wasser schwimmt und man dabei Freudiges wie Gefahr sieht. Dadurch ist man sich seiner Position und Richtung gewahr und kann Korrekturen am eigenen Weg vornehmen.“
Die Wahrnehmung von Zeitlosigkeit verändert auch die Persönlichkeit. Wer auch nur kurze Momente der Zeitlosigkeit erlebt hat, hat das Gefühl, mehr Zeit zu haben und ist dadurch geduldiger und bereitwilliger anderen zu helfen. Zudem stellt sich ein Zuwachs an Lebenszufriedenheit ein.
Effortlessness: Im Flow brauchen wir keine to-do-Listen, weil wir ohnehin schon motiviert sind und zwar von Innen heraus. Flow charakterisiert sich durch das Auftreten von 6 mächtigen Neuro-Transmitterstoffen: Norepinephrine, Dopamin, Endorphine, Serotonin, Anandamide und Oxytocin. Während alle anderen beschäftigt sind damit noch mehr Geld zu verdienen, nach Macht und Prestige lechzen oder unmittelbare Freude erfahren wollen, erlaubt die exklusive Flow-Erfahrung auf eben solche Aussenanreize zu verzichten und gleichzeitig unseren Alltag bedeutungsvoller zu gestalten.
Individuen und Organisationen, die am weitesten gehen und am schnellsten umsetzen, finden am ehesten zu ihrer Leidenschaft und sind im Flow.
Diese Möglichkeit, die Motivation anzukicken, hat weitreichende Folgen. Sei es im Gesundheitswesen, in der Ausbildung oder auch in jeder Businessorganisation: Der Mangel an Motivation kostet uns Billionen. Es scheint, dass wir wissen, dass wir es eigentlich besser machen könnten, aber wir scheinen es einfach nicht zu schaffen. Doch wir können es: Mühelosigkeit stoppt das Programm „leide jetzt, ernte später“ und ersetzt es durch den viel stärkeren und lustvolleren Schub im Jetzt.
Richness (Reichtum)
Im Flow kann die Intensität der Einsicht und die Menge an erhaltener Information so hoch sein, dass dies weit unsere normale Erfahrung übersteigt. Während dies vielleicht abnormal erscheint, übersteigt diese Art der Informationsaufnahme und Erkenntnis zweifellos jedoch nicht unsere aktuell vorhandenen Verarbeitungs- und Umsetzungsfähigkeiten.
Mit der durch den Flow bedingten erhöhten Ausschüttung von Norepinephrinen und Dopamin erhöht sich oft unser Herzschlag und unsere Konzentration wird enger, was uns wach rüttelt und so die Aufmerksamkeit steigert. Diese Chemikalien verstärken auch die Fähigkeit zur Mustererkennung, was uns hilft, die hereinkommende Information besser zu vernetzen. Gleichzeitig kommen die Hirnwellen runter von beta zu alpha, entspannt, aufmerksam in beweglich. Wenn der Flow noch länger andauert, kann das Gehirn Endorphine und Anadamide ausschütten. Anandamid verstärkt das sog. ‚laterale Denken‘, also unsere Fähigkeit ungewöhnliche Schlüsse zu ziehen. Viele bekannte Erfindungen wurden beim Verlassen ausgetretener Pfade gemacht.
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